Sozialraumorientierte Versorgungskonzepte (z.B. Quartierskonzepte) setzen an spezifischen lokalen Gegebenheiten an und zielen auf eine partizipative Weiterentwicklung eines sozialen Nahraums in den Bereichen Wohnen, Soziales, Hilfe und Pflege. Sie haben sich in den letzten Jahren als ein Ansatz zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen etabliert.
Bisher werden die Möglichkeit digitaler Werkzeuge zur Unterstützung von Quartierskonzepten kaum genutzt – dabei bieten sie viele Vorteile für die Förderung sozialer Interaktion, für eine breite Partizipation, und für ein effizientes Quartiersmanagement.
Zirkel – Onlineplattform zur Unterstützung von Hilfe‐Mix‐Strukturen in der ambulanten Versorgung
Der Großteil der Pflegebedürftigen möchte so lange wie möglich zu Hause gepflegt werden. Zwar fühlen sich Familienangehörige in hohem Maße zu einem Beitrag zur Pflege verpflichtet, allerdings werden sie durch zunehmende Erwerbstätigkeit und räumliche Distanzen vor enorme Herausforderungen gestellt. In Zukunft wird die häusliche Pflege daher in starkem Maße von einem gelingenden Versorgungsmix, also einer Kombination von informeller (familiärer oder nachbarschaftlicher) Hilfe und professioneller Pflege abhängig sein. Der Versorgungsmix beinhaltet z. B. auch Fahrdienste, Essen auf Rädern oder nachbarschaftliche Hilfe. Obwohl bürgerschaftliches Engagement und nachbarschaftliche Unterstützung auch von alleine entstehen können, profitieren sie in der Regel von professioneller Unterstützung, z. B. im Rahmen organisierter Nachbarschaftshilfe. Professionelle Angebote sind auch als Ergänzung und zur Stabilisierung privater Hilfen notwendig.
Bisher wird die Kommunikation und Koordination in Hilfenetzwerken oft als belastend empfunden. Schwierige Erreichbarkeit per Telefon, Zettelwirtschaft, Terminprobleme und mangelnde Transparenz über Aufgaben und Aktivitäten anderer Akteure im Hilfsnetzwerk werden oft als Problemfelder benannt. Die mobile Applikation „CareCircle“ unterstützt die Kooperation aller beteiligter Akteure eines Hilfsnetzwerks, in dem es Funktionen zur Kommunikation und zur Koordination bereitstellt. Professionell Pflegende, Angehörige, und bürgerschaftlich Engagierte können damit
- einen Überblick über die Beteiligten im Hilfenetzwerk und deren Rolle gewinnen
- Fallbezogene Informationen über eine Pinwand miteinander teilen
- Abstimmungsprozesse mit einzelnen oder allen Akteuren im Netzwerk über
- Sofortnachrichten gestalten
- Fallbezogene Termine in den eigenen Kalender übernehmen
Das Besondere dabei: Über die Plattform können auch professionelle Unterstützungsmöglichkeiten und Strukturen organisierter Nachbarschaftshilfe abgebildet werden. So können z.B. Helfer problemlos mehrere Netzwerke verwalten. Auch können Fragen und Anfragen aus dem Netzwerk bei Bedarf an eine Koordinierungsstelle (oder Case Manager) weitergeleitet werden, die dann geeignete Unterstützungsangebote vermittelt.